Historische Baustoffe

Regionale Ausprägungen mit speziellen Erfordernissen

Historische Baustoffe Regionale Ausprägungen mit speziellen Erfordernissen

Das größte Kapital Ihres Hauses ist sein Alter. Zerstören Sie dies nicht durch die Auswahl der "falschen" Baustoffe.

Bereits durch die Herstellung sind historische Baustoffe oft Unikate. Dies ist durch die verschiedenen Regionen geprägt, da die vorhandenen Materialien und die Möglichkeiten zur Herstellung sehr unterschiedlich waren. Somit unterscheiden sich die historischen Baustoffe nicht nur in der Zeit der Herstellung und in der Verwendung, sondern auch in den Eigenschaften.
Deshalb muss bei der Auswahl des geeigneten Baustoffes nicht nur die Form und Farbe berücksichtigt werden, sondern zusätzlich die Materialeigenschaften.

Der Monumentendienst lagert an folgenden Standorten historische Baustoffe ein:

Lager Oldenburg I Rohdenweg 30 I 26135 Oldenburg

Lager Jemgumgaste I Jemgumgaste 4 I 26844 Jemgum

Vereinbaren Sie gern einen Termin mit unserem Mitarbeiter Alwin Schwarzenberg unter 0178/2545251

Fragen und Antworten

Historische Baustoffe - Welche gehören dazu?

Historische Bauteile sind Zeugnisse alter Handwerkskunst und vergangener industrieller Fertigungsprozesse, die Aufschluss über das traditionelle Bauen auf dem Land und in den Städten geben. Regionale Bauweisen orientierten sich stark an vor Ort zur Verfügung stehenden Naturmaterialien wie Holz, Naturstein und Lehm. Darüber hinaus führte die Verbreitung handwerklicher Techniken zu kunstvollen Produkten in der Metall- und Glasverarbeitung. Seit dem Mittelalter sind so aus verschiedenen Epochen Bauteile in einer großen Vielfalt erhalten geblieben, die das Geschick und die Leistungsfähigkeit ehemaliger Handwerkergenerationen zeigen.

Bis in das 20. Jh. gab es ca. 200 Baustoffe aus denen Gebäude errichtet worden sind.

Ab den 1950er Jahren werden Baustoffe wie Kalk oder Lehm langsam aus der Baukultur verdrängt bis sie nahezu bedeutungslos geworden sind. Moderne Baustoffe wie Zementmörtel, Beton, Plattenwerkstoffe, Farben etc. halten Einzug auch bei der Instandhaltung, Sanierung oder Umbauten von historischen Hausgefügen. Heute kann auf eine Palette mit tausenden von Baustoffen, zurückgegriffen werden.

In den folgenden Jahrzehnten wird dabei immer wieder beobachtet, dass zum Teil massive Schäden an der Bausubstanz auftreten. Aus diesen Begebenheiten entwickelt sich in Wissenschaft und Handwerk ein Zweig, der die Eigenschaften früher verwendeter Baustoffe und Techniken forciert. So halten z. B. Baustoffe wie Kalk und Lehm, aufgrund ihrer positiven Eigenschaften auf die historische Bausubstanz, wieder Einzug in das Bauwesen der Baudenkmalpflege und Altbauerhaltung.

Warum ist es notwendig historische Baustoffe zu verwenden?

Um Schäden durch Sanierungsmaßnahmen zu vermeiden.

Die Auswahl eines historischen Baustoffes erfolgt nicht nur optisch nach Farbe und Form, sondern die bauphysikalischen und chemischen Eigenschaften müssen berücksichtigt werden.

Denn durch unterschiedliche Materialeigenschaften entstehen Unverträglichkeiten, die zu Schäden an den Bauteilen führen können. 

Beispiel: Sanierung eines Sichtmauerwerkes aus Ziegelsteinen. Hier erfolgt die Auswahl des Baustoffes nicht nur optisch. Zusätzlich muss auch die Druckfestigkeit und die Wasseraufnahme mit bereits vorhandenem Baustoff abgestimmt werden. Wird dies nicht berücksichtigt, werden neue Schäden an dem Mauerwerk durch die unterschiedlichen Materialeigenschaften entstehen. Dasselbe gilt für die Auswahl des Fugmörtels. Dieser muss weicher als der Stein gewählt werden.

Sind historische Baustoffe eine Entlastung für die Umwelt?

Der Wiedereinsatz historischer Baustoffe verringert den Verbrauch der immer knapper werdenden Rohstoffe und spart die Energie für die Herstellung gleichwertiger neuer Produkte. Über Jahrhunderte haben darüber hinaus viele historische Baustoffe ihre ökologischen Qualitäten unter Beweis gestellt und traditionelle Bauweisen und Materialien das gesundheitliche Wohlbefinden in unseren Häusern positiv beeinflusst.

Druckfestigkeit eines Baustoffes - Was ist gemeint?

Als Druckfestigkeit eines Baustoffes bezeichnet man die Widerstandsfähigkeit des Werkstoffes gegenüber einer Drucklast/Druckkraft. Zur Feststellung der Druckfestigkeit von Baumaterialien gibt es entsprechende Prüfverfahren die in der DIN-Norm (Deutsches Institut für Normung) vorgeschrieben sind.

Wasseraufnahme eines Baustoffes - Was ist gemeint?

Die Wasseraufnahme ist nicht das „Trinken“, sondern bezeichnet einen physikalischen Vorgang im Bauwesen. Durch die Überprüfung der Wasseraufnahme erhält man eine Kenngröße des Baustoffes. Die Bestimmung der Wasseraufnahme ist in einer DIN-Norm (Deutsches Institut für Normung) geregelt, um einen Wert der Vergleichbarkeit zu erlangen.

Historische Baustoffe - Wo finde ich so etwas?

Historische Bauteile sind unwiederbringliche Geschichtszeugnisse, die an einem Gebäude die Authentizität vergangener Jahrhunderte bewahren. Können sie nicht erhalten werden oder sind sie im Laufe der Zeit ausgebaut oder zerstört worden, bieten sorgsam gelagerte Austauschprodukte eine Möglichkeit, Vergangenes zu ersetzen oder zu reparieren. 

Mitglieder des Monumentendienstes erhalten kompetente Beratung, wenn sie historische Baustoffe für ihr Gebäude suchen. In zwei Materiallagern - in der Stadt Oldenburg und im Landkreis Leer - bietet der Monumentendienst eine große Vielfalt an historischen Baustoffen, die Mitglieder für ihr Gebäude nutzen können. Werden historische Gebäude abgerissen, sichert der Monumentendienst durch eigenhändigen Rückbau noch verwertbare alte Baustoffe, um sie Besitzern von historischen Gebäuden für Sanierungszwecke zur Verfügung zu stellen.

Weiter gibt es in den unterschiedlichen Regionen noch weitere Anbieter für historische Baumaterialien. 

Erläuterung der historischen Baumaterialien

Mauersteine

Handstrichziegel

Diese wurden bis ca. Mitte des 19. Jahrhunderts in unterschiedlichen Formaten und Festigkeiten hergestellt.

Industriell gefertigt

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts haben sich die Eigenschaften der Ziegel durch die modernisierte Fertigungstechnik verändert. Die Ziegel wurden „härter“ und es entstanden Normen für die Formate.

Naturstein

Bruchstein

Bruchmaterial mit ungleichen Formen und Größen.

Werkstein

Ein handwerklich nach Maß erstellter Stein aus einem Rohmaterial.

Dacheindeckung

Handstrichziegel

Herstellung bis Mitte des 19. Jahrhunderts aus Hand gefertigte Tonpfannen in verschiedenen Formaten.

Industriell gefertigt

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Herstellung maschinell. Es wurden Normen mit exakten Abmessungen festgelegt. Dadurch entstand ein homogener Verband in der Eindeckung.

Tonschiefer

Früher wie heute wird der Schiefer in Steinbrüchen abgebaut.

Aktuell sind keine Veranstaltungen angekündigt.

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