Fachbegriffe

Hätten Sie es gewusst?

Fachbegriffe sind gerade im Bereich der historischen Gebäudesubstanz sehr verbreitet. Hier erklären wir Ihnen die Bedeutung.

Fachbegriffe und Erläuterungen

Begriff Erläuterung
Anker

Ein Anker verhindert, dass eine Wand oder ein Pfeiler aus dem Lot gerät. Hierbei wird unterschieden zwischen Druckanker und Zuganker. Die Herstellung erfolgt als Ankerbalken aus Holz oder aus Eisen.
Auskragung
Vorspringendes Bauteil, z. B. ein Erker, Balkon oder ein Stockwerk
Balkon
Nicht überdeckter freier Ausbau an der Außenwand eines Gebäudes oder in Sälen. Dieser wurde im 13./14. Jh. aus dem Burgenbau in die Wohnarchitektur übernommen.
Baluster Ein kräftig profiliertes Säulchen ist ein einfacher Baluster. Kombinationen aus zwei solcher Elemente nennt man doppelter Baluster.
Balustrade Ein aus Balustern gebildetes, durchbrochenes Geländer für zum Beispiel Brücken, Balkonen, Treppen usw. oder als Dachabschluß.
Bauinschrift Außen oder Innen an einem Bauwerk angebrachte Inschrift. Diese gibt Hinweise über den Zeitpunkt des Baubeginns oder der Vollendung, oft mit den Namen der beteiligten Person (Bauherr, Stifter, Baumeister).
Baunaht (auch Baufuge) Erkennbare Stelle an einem Bauwerk, an der ein jüngerer Teil an einen älteren grenzt (senkrechte Stoßfuge und horizontale Lagerfuge).
Belvedere (ital. schöne Aussicht, franz. Bellevue) 1. Terrasse auf einem Dach oder Dachgeschoss mit Aussicht.
2. Gestalteter Aussichtspunkt zum Beispiel in einem Park.
3. Lustschlösser und turm- oder tempelartige Bauten mit schöner Fernsicht.
Beschlag Meist flaches und oft dekorativ geformtes Metallteil zur Verfestigung und Verzierung von hölzernen Türen.
Blendbogen Ein Bogen, der keine Maueröffnung überbrückt, sondern vor der geschlossenen Wand vorgeblendet wird, d. h. aufgelegt ist.
Blendfassade Fassade, die einem Baukörper vorgelagert ist. Die Blendfassade kann größer oder kleiner als der dahinter liegende Baukörper sein und braucht dessen Geschosseinteilung, Fenstereinteilung, Konstruktion und Material nicht zu übernehmen.
Blendfenster Fenster, das einer Fassade vorgeblendet ist, ohne dass Wandöffnungen dahinter liegen. Auch kann das Blendfenster ein relativ kleines Fenster nach oben oder nach unten optisch ausweiten.
Bruchsteine Natürliche Steine, die im Gegensatz zu den behauenen Werksteinen so verwendet werden, wie sie roh oder nur wenig bearbeitet aus dem Steinbruch kommen.
Bukranion Tierschädel (Aaskopf) als Schmuck und Ornament verwendet.
Dacheindeckung Material, mit dem eine Dachfläche gedeckt ist z. B. Tonpfannen, Schiefer.
Dachformen Es gibt je nach Region und nach Bauzeit unterschiedliche Dachformen wie z. B. das Walmdach, Satteldach, Pultdach, Mansardendach.
Dachkonstruktionen Es gibt je nach Region und nach Bauzeit unterschiedliche Dachkonstruktionen wie z. B. das Sparrendach und das Kehlbalkendach.
Deckengesims Gesims zwischen Decke und Wand.
Deckenspiegel Mittleres, von Profilen gerahmtes Feld einer Spiegeldecke.
Drempel Senkrechte innere Abkleidung der Dachschräge. Als Drempel, Drempelwand oder Kniestock wird auch die gemauerte Außenwand zwischen Oberkante Fußboden des Dachgeschosses bis zum inneren Schnittpunkt mit dem Dach genannt.
Entlastungsbogen Bogen dient zur Lastabtragung und zum Abfangen der über Öffnungen (Türen, Fenster) liegenden Last des Mauerwerks.
Erker Ein- oder mehrgeschossiger geschlossener Vorbau/Anbau an der Fassade oder Ecke eines Gebäudes.
Fachwerk Eine Skelettbauweise, deren tragendes Gerüst aus hölzernen Pfosten, Querverbindungen und Streben besteht.
Faschen Eine aus Fassadenstuck profilierter oder in Farbe abgesetzter Streifen um das Fenster oder die Tür.
Fensterschräge Um bei relativ kleinen Fensteröffnungen in starkem Mauerwerk den Lichteinfall zu vergrößern, werden die Fenstereinschnitte schräg geführt.
Fensterstock Fest mit dem Mauerwerk verbundener Rahmen eines Fensters.
Fenstersturz Oberer waagerechter Abschluss eines Fensters.
First Obere, meist waagerechte Dachkante. Bei Gebäuden in Ziegeldeckung ist der First mit speziellen Firstziegeln gedeckt, bei Reetdachdeckung wird er manchmal als Heidefirst ausgebildet. Für Schieferdächer gibt es spezielle Formen der Eindeckung des Firstes, allerdings aus dem gleichen Material.
Fries Gegliedertes, dekoratives Element der Fassadengestaltung. Dient der Unterteilung von z. B. Geschossen. Im Gegensatz zum Gesims besteht ein Fries aus einem sich wiederholenden Muster. Ein Fries kann auf dem Giebel auch dem schrägen Verlauf des Daches folgen. Ein Fries kann aus Mauerwerk sowie aus Putz hergestellt werden.
Gaube Aus dem Dach hervorragender Dachaufbau, liegt im Gegensatz zum Zwerchhaus mitten in der Dachfläche.
Gebälk Gesamtheit der Balken einer Deckenkonstruktion (Balkenlage) oder einer Dachkonstruktion (Dachgebälk).
Geschosse Keller: größtenteils unterhalb der Erdoberfläche gelegene Räume, manchmal auch als Teilkeller ausgebildet; dieser befindet sich dann nur unter einem Teil des Gebäudes.

Souterrain: Kellerräume, die in der Höhe ca. zur Hälfte aus dem Boden ragen, das darüber befindliche Geschoss wird dann Hochparterre genannt.

Hochparterre: Geschoss, das sich über einen zur Hälfte aus dem Boden ragenden Keller befindet.

Erdgeschoss: ebenerdig oder nur mit geringem Höhenunterschied zum Gelände zu erreichendes Geschoss.

Obergeschoss: Geschoss(e) oberhalb des Erdgeschosses.

Dachgeschoss: unterhalb des Daches gelegenes, oberstes Geschoss.
Giebel Obere Außenwandfläche, die den Dachbereich zur Fassade abschließt.
Giebelwand Die Giebelwand bezeichnet die gesamte Wand vom Erdreich bis zum Dach.
Kassette Vertieftes Feld in einer Decke, in einer Bogenlaibung oder einem Gewölbe.
Kehlbalkendach Ist eine Sonderform des Sparrendaches. Durch den Einbau eines Kehlbalkens können größere Spannweiten erzielt werden.
Konsole Aus der Wand oder aus einem Pfeiler vorspringender Stützkörper, meist aus Stein, als Träger von Baukonstruktionen, von Skulpturen oder von Gegenständen.
Krüppelwalmdach Bei dieser Dachform ist nur der obere Teil des Daches zum Giebel abgewalmt.
Lagerfuge Ist eine waagerechte Fuge im Mauerverband.
Laibung (Leibung) Begrenzung des Mauereinschnitts von Tür und Fenster.
Lisenen Dienen der senkrechten Fassadengliederung sowie der Mauerwerksverstärkung. Gemauertes oder geputztes auf der Fassade liegendes, leicht hervortretendes Gliederungselement.
Mauerwerksverbände Mauerwerk wird in unterschiedlichen Verbänden hergestellt, um neben des konstruktiven Verbandes auch eine Gestaltung zu erzeugen.
Mönch und Nonne Dachdeckung mit Ziegeln von halbkreisförmigem Querschnitt, die ineinandergreifen; die konvexen Ziegel (Mönche) überdecken die konkaven Ziegel (Nonnen).
Monolith (griech. = aus dem Stein) Bauteil oder Bauwerk aus einem einzigen Stein (Säule, Pfeiler, Obelisk o. ä.).
Nut Eine rillenartige Vertiefung. Speziell im Falle einer Verbindung von zwei Brettern durch Nut und Feder ist eine Aussparung an der Schmalseite des Brettes vorhanden.
Orangerie Eigentlich Gewächshaus für nicht winterharte Pflanzen (Orangen, Palmen). Allgemein einstöckiges, ebenerdiges barockes Gartenhaus mit großen Fenstertüren.
Ortgang Ortgang wird die Kante zwischen Giebel und Dachfläche genannt, kann mit Windfedern oder z. B. Ortgangziegeln ausgebildet sein.
Pfetten Parallel zum First verlaufende Hölzer, die die Dachhaut tragen.
Pilaster Ein Pilaster dient ebenfalls der senkrechten Fassadengliederung, hat aber im Gegensatz zur Lisene Basis und Kapitell. Ein Pilaster wird in den Mauerwerksverband eingearbeitet.
Radfenster Rundfenster mit einer speicherartigen Unterteilung.
Risalit Aus der Gebäudeebene hervorspringender Gebäudeteil, man unterscheidet je nach Position vor dem Gebäude zwischen Mittel- und Seitenrisalit.
Rundfenster (Okulus) Fenster mit kreisrunder Öffnung. Ovales Rundfenster wird Ochsenauge genannt.
Satteldach Ein Giebeldach mit zwei gemeinsamen aufsteigenden Flächen die sich am First treffen.
Säulen Als Säulen bezeichnet man tragende runde oder eckige Stützen.
Sockel Unterbau eines Gebäudes, einer Säule oder Statue
Sparrendach Dachkonstruktion zur Erstellung einer geneigten Dachform.
Spiegeldecke Die Decke eines Spiegelgewölbes; ihr mittleres Feld, der Deckenspiegel, ist meist mit Profilen gerahmt.
Stoßfuge Fuge an der zwei nebeneinanderliegende Konstruktionen zusammentreffen.
Sturz Tragendes Element oberhalb einer Tür- oder Fensteröffnung
Traufe Unterer Dachrandabschluss, hier ist/wird die Regenrinne befestigt.
Traufwand Die Traufwand ist die Außenwand eines Gebäudes, die sich unterhalb der Traufe befindet. Bei Satteldachkonstruktionen sind an den Traufen die Regenrinnen angebracht.
Verjüngung Das Abnehmen des Durchmessers, z. B. des Schaftes einer Säule vom unteren zum oberen Querschnitt.
Zwerchhaus Ein- oder mehrgeschossiger Aufbau in einem geneigten Dach mit eigenem als Satteldach ausgebildetem Dach. Der Giebel des Zwerchhauses steht parallel auf der Traufwand des Gebäudes.

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